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Die lieben Tiere/ Der Südwesten

2007-05-14 16:43:00

von Christoph

Ab Anglesea sahen wir Ameisen, Ameisen und nochmals Ameisen und alle direkt in unserem 'Peli-der-Kahn'. Die chemischen Hilfsmittel zu deren Bekämpfung schienen uns nicht nur die Untermieter, sondern auch die legalen Bewohner des Autos zu bedrohen und so warteten wir geduldig und spürten nach Sherlock-Holmes-art alle Nester auf. Diese lösten wir dann mit dem konventionellen Besen einfach auf. Nachdem wir in Adelaide dann endlich die letzten vereinzelten Störenfriede durch hartnäckiges wegbürsten losgeworden sind, ging unsere nächste Tour nach Kangaroo-Island. Dies wurde uns von mehreren Reisenden empfohlen. Die Insel besteht aus wunderschönen Sandstränden, bemerkenswerten Steinformationen, saugutem (!!!) Honig und einer interessanten Vielfalt an Tieren. Unter anderem trafen wir auf Goanas, Echidnas, Koalas, Känguruhs, Wallabies, Pelikane und Seelöwen. Besonders eindrücklich war unser Aufenthalt auf dem Western-Campingplatz. Wir wohnten unter koalabesetzten (mit Jungen) Eukalyptusbäumen, mussten aufpassen, dass das zahme Hauskänguruh namens 'Beany' unser Auto nicht mit einem Karotten-Selbsbedienungsladen verwechselte und die vorhandenen 'wilden' Wallabies uns die Tomaten nicht aus den Fingern wegassen. 'Beany' ist ein kaffeebraunes, rund 1.2m grosses Weibchen, auf das wir durch den Satz 'Out of my kitchen!!' aufmerksam wurden. Ja sie ist sehr selbständig in ihrer Nahrungsbeschaffung ;-) und hoppelt in jedes offene Zelt.

Goana auf roter ErdeEchidnaKoala mit JungemBeany mit ChristophBeany mit KarotteBeany mit Caroline

Beim Abendspaziergang trafen wir dann noch auf einen Truthahn besetzten Baum, als wir uns vorsichtig durch Wallabies und Kängeruhs zu den schwarzen Schwänen durchschlugen. Es war eine wunderbare Vollmondnacht.
Wallabie mit TomateWallabies bei VollmondWir bei den Remarkables ROcks

Als nächstes grosses Abenteuer hatten wir uns die Überquerung der Nullarbor-Ebene (lateinisch für kein Baum) vorgenommen. Mit frischem Wasser und Proviant im Gepäck, ein wenig Musik und viel guter Laune machten wir uns auf den langen Weg. Die Angaben des 'lonely planets' sprachen von einer sehr einsamen, eintönigen 2000km langen Strecke von Adelaide nach Norseman. Wir fuhren am Tag gute 10h und etwa 1000km, waren überrascht über die doch abwechslungsreiche Landschaft (mit Bäumen) und fühlten uns überhaupt nicht zweisam, da alle 100 km ein Roadhouse wartete und etwa alle 10 Minuten ein Fahrzeug unseren Weg kreuzte. Wir übernachteten in Nullarbor. Einsam sollte es auch hier sein, wurde unsere Nachtruhe doch durch zwei Mäuse gestört. Sie machten sich genüsslich über unser Proviant her. Selbst eine stündige Nacht und Nebel Ausräumaktion konnte sie nicht aus unserem Auto vertreiben! Einer Maus schien es in unserem Auto so gut zu gefallen, dass sie noch gut eine Woche mitreiste, trotz unseres neuen Ordnungsprinzips- konsequentes wegsperren aller Esswaren.
Sonnenaufgang &uumlber; NullarborMäusefutterNullarbor Ebene

A propos Nahrungsmittel: In dieser Wüstengegend erfuhren wir, dass in jedem Staat unterschiedliche Quarantänbebestimmungen herrschen. Bei der Überquerung der Grenze nach West Australien müssen Früchte, Gemüse und Käse in den Abfalleimer - praktisch all unser vitaminreicher Reiseproviant. Also vermachten wir unsere Frischprodukte einem Pärchen, das in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Bei der Quarantänestation erfuhren wir, dass wir die gerüsteten Apfelschnitzli (helfen enorm beim langen Fahren) hätten mitnehmen können, doch unser Honig (erjagt auf etwa 10km Dirtroad auf Känguruh-Island) eben nicht; schwups und er war weg (snief).

Nach dem zweiten Mammuttag von 1000km waren wir so groggy, dass wir nur noch einen kleinen Hüpfer nach Esperance schafften. Wir erholten uns 3 Tage am wunderschönen Strand von einer gewissen Autofahrantipathie. Ab hier wurde Australien wieder grüner, die Wasserknapheit machte zuvor vorallendingen Caroline Probleme. Jede Pflanze jedes Tier kämpft um sein Überleben, man/frau spührt jeden Moment, ohne Wasser geht gar nichts. Der Ausblick, dass wir in Perth eine ganze Woche Ferien von den Reiseferien machen wollten war natürlich auch motivierend wieder ins Auto zu steigen.
langes AutofahrenSchattenkunstErholen in Esperance

Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Riesen des Südens (Kari-Bäume), unter anderem mit einem Treetop-Walk im Blätterdach dieser Riesen 40m über dem Boden. Und auch die für ihren Wein bekannte Umgebung um Margeret River, wobei wir uns mehr von den Käse- und Schokolade-Spezialitäten beindrucken und verwöhnen liessen.
Tree Top WalkWir zwei auf dem BaumEine alter Feuerausguck