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News

by CC


Nordwestaustralien zu dritt

2008-06-13 09:33:47

von Christoph

Die Westküste Australiens soll vorallem im Frühling mit einer Blütenpracht gesegnet sein, doch zeigt sie auch in der Nebensaison ihre Reize. Gebiete mit roten Büschen übersäht und sehr schöne Flussläufe konnten wir bestaunen. Doch auch hier sind die Distanzen nicht zu unterschätzen. Wir waren froh, dass der Fahrkomfort beim Autokauf gegenüber eines grossen Schlafabteils gesiegt hatte. Von Mitreisenden haben wir gehört, dass sie sich mit lediglich 90km/h vorwärts bewegen können und dies auch nur mit offenen Fenstern, da ihnen die Klimaanlage fehlte. Da waren wir mit unserer gelegentlichen Bleifusstecnhik (bis 140km/h) doch ein wenig schneller am Ziel, wenn auch mit erhöhtem Spritverbrauch (ungefähr 13L anstatt 10L/100km) dafür aber mit AirCon :).
Wieder 'on the road' war unsere erste Station die Pinnacles. Dies sind spektakuläre Kalksteinsäulen, die rund 200km nördlich von Perth im Nambung Nationalpark stehen und liegen. Aus honigfarbenem Sand ragen sie in die Höhe und scheinen aus einer anderen Zeit zu stammen - absolut beeindruckend. Auch eine gute Gelegenheit die Offroadfähigkeiten unseres Auto zu testen. Ein Test, den es mit Bravour bestand.
Die Küste ist lang und die Landschaft wie zum Beispiel im Kalbarri Nationalpark ist wunderschön, doch nach 2 Stunden hat man sie gesehen, aber sie zieht sich noch weitere 4 Stunden... Trotzdem haben wir uns entschlossen den 260km Umweg nach Shark Bay zu machen. Mit viel Glück bekamen wir in Monkey Mia trotz Hochsaison einen Campingplatz mit Meersicht. Wir konnten im türkisfarbenen Wasser schnorcheln und liessen uns im Gourmetrestaurant verwöhnen. Wir beobachteten einen rund 2m langen Gitarrenhai und es gab fast eine Unterwasser-Schildkröten-Kollision. Am Strand tummelten sich Pelikane und hofften auf Fischreste. Das absolute Highlight: im Wasser besuchten uns die berühmten Monkey Mia Delfine. Seit Jahren Frühstücken diese in der Bucht und wurden dadurch weltbekannt. Dieses Spektakel war etwas arg touristisch, doch die edlen Tiere haben uns sehr beeindruckt.
Nicht 'soooo' schön und schon gar nicht so flink waren die Stromatolithen - Kalkausscheidungen primitiver Mikroben. Sie sind Zeugnis der ältesten uns bekannten Lebewesen der Erde (vor mehr als drei Milliarden Jahren!). Wir konnten auch sie auf der langgestreckten Peron-Halbinsel bestaunen.
Danach ging es weiter zur Coral Bay. Aus dem Nichts taucht diese kleine grüne Oase aus der steppenartigen Umgebung auf. Umgeben von unzähligen Termitenbauten und viel, viel Sand scheint der Ort fast unnatürlich. Auf einem sehr schönen Campingplatz, auch mit Meersicht, verbrachten wir nahezu eine Woche. Die Bucht ist mit einer wunderschönen Unterwasserwelt bereichert. Farben und Formen der Hartkorallen stehlen sich gegenseitig die Show und die Tierwelt scheint das ganze noch zu übertrumpfen. Wir waren begeistert und täglich zweimal auf Erkundungstour. Per Boot besuchten wir das Aussenriff und schwammen mit 1.5m Haien an ihrer Putzstation, mit Mantas und Schildkröten. Besonders Spass machte uns ein Kanutrip mit Iren und Paul: Auf eigene Faust schnorchelten wir weit vom Ufer entfernt durch seichtes Riffwasser und bestaunten dort die noch farbiger erscheinenden Unterwasserbewohner.
Und immer ruft der Walhai. In Exmouth war es dann soweit! Durch die Schwangerschaft war es ratsamer, dass Caroline nicht mehr taucht. Dies war jedoch nicht allzu tragisch, da sich dieser Ort auch sehr gut zum Schnorcheln eignet. So schwam einer von uns beiden ganz unten am Meeresboden und der andere konnte ihn von oben, inklusiv der riesigen Fischschwärme, bestaunen. Das Walhai schwimmen war aber dann doch das Highlight. Lange hatten wir auf diese Möglichkeit gewartet und voller Tatendrang gingen wir an Bord. Die Saison war noch jung und das Risiko keine zu sehen dementsprechend hoch. Diese bis zu 18m langen und 40 Tonnen schweren Meeresbewohner sind Plankton fressende Giganten, die sich nahe des Ningaloo Riffs zu Paarung treffen. Wir hatten Glück und sprangen mit zahlreichen anderen Fischbegeisternden ins warme Wasser. Nur 90Sek. dauerte das Spektakel. Händchenhaltend hingen wir Unterwasser, vergassen alles um uns herum und liessen den 5m Riesen passieren. Die Riffsharks die ihn begleiteten sahen aus wie kleine Putzfische, dabei waren sie vergleichbar mit Carolines Grösse. Dies war definitif einer der prägensten Momente unserer Reise.
Die Exmouth Peninsula zieht sich noch weiter, der zugehörige Nationalpark ermöglicht wunderbares Schnorcheln in einer kaum zu überbietenden Farbenpracht. Bei manchem Tauchgang sieht man/frau weniger als was das Meer hier so von sich gibt. Wir genossen die Tage im Wasser und leider auch die Fliegen an Land, doch war unser morgentlicher Ausflug entlang des Flusslaufs super.
Von hier aus fuhren wir in Richtung Broom, jedoch nicht ohne den Karijini Nationalpark zu besuchen. Mangels 4WD buchten wir eine Tour. Das war ein ganz neues Erlebnis. Wobei wir lediglich mit zwei weiteren Pärchen reisten bekamen wir das Herden-feeling ab. Die über 100m tiefen atemberaubenden Schluchten klaffen in den sanften Hochebenen. Die zahlreichen Wasserfälle und Pools laden zum Baden ein. Die Farben reichen von brombeerrotem Stein über knackiges Grün hin zu türkisfarbenem Wasser. Wir hätten viel lieber an nur einem Ort gebadet, als alle Wasserlöcher abgehackt zu haben. Unser motivierter Reisebegleiter hat uns tortz Magendarmgrippe von Sehenswürdigkeit zu Highlight gescheucht. Doch hatte sich der Trip dennoch gelohnt, denn dieser Park ist ein absolutes 'must' für Australienreisende. Unser Busfahrer musste dann auch noch ein Rad auswechseln und so wurde uns eindeutig dargelegt, dass es gut war unser Auto auf dem Campingplatz abzustellen anstatt über die 'Dirtroads' zu holpern.
Broom ist bekannt für seine Zuchtperlen und auch sonst ein ganz hübsch zurechtgemachtes Fleckchen Erde. Wir waren etwas durchgeschüttelt vom vielen Fahren und entschlossen uns hier einige Tage zu bleiben. Direkt am Meer fanden wir eine Cabin und richteten uns für 3 Nächte ein. Wir hatten ein eigenes Schlafzimmer, eine Küche und seit sehr langem wiedereinmal ein Wohnzimmer. Auch fanden wir im Ort eine Secondhand Buchhandlung die uns mit rund 10 neuen Büchern eindeckte. Diese Tage waren sehr erholsam und es hat uns nicht im geringsten gestört, dass wir kaum etwas von Broom zu sehen bekamen.

Perth ( ... und unsere tollen News)

2007-06-03 18:12:33

von Caroline

In Perth gönnten wir uns eine Woche Ferien von den Ferien. Das viele Autofahren und die zahlreichen wunderschönen Eindrücke mussten erst von neuem verdaut werden. Ausserdem hatten wir wiedereinmal das Bedürfnis nach einem richtigen Bett. Der Luxus von mehr als einer Armlänge Freiraum beim einschlafen und aufwachen kann man/frau sehr zu schätzen lernen - 2 Tage Backpackers und City-life pur !! In den Tagen danach war es sehr schwierig einen Campingplatz zu finden, da gerade die Weltmeisterschaft der Rettungsschwimmer stattfand. Wir wechselten nach 2 Tagen im Norden in den Osten von Perth und die folgenden 4 Tage verbrachten wir wieder im Sueden, in Freemantle. Auf dem zweiten Platz trafen wir sehr nette Weltenbummler (auf diesem Weg: Liebe Gruesse ins Waadtland und nach Ostdeutschland) und der Sueden war von der Landschaft her der Sieger :).

Ein StrassenmusikantAbendimpressionen FreemantleDas erste Indiz

Doch nun zum Hauptgrund unseres langen Aufenthalts. Es ging darum mehrere Arzttermine zu organisierten. Und es wurde uns kurz darauf offizielle bestätigt: 7 Wochen und 2 Tage und alles in bester Ordnung!! Ja, seit Februar reisen wir zu dritt und freuen uns riesig darüber (strahl). Die erste Ausmessung unseres kleinen Untermieters ergab ein EDD vom 4.11.07. Es ging alles etwas schneller als erwartet (1 Monat später und Caroline hätte noch in Exmouth tauchen können), doch das trübt unsere Vorfreude nicht. Das geplante Kitesurf-Abenteuer wurde lediglich vertagt nicht aufgehoben. Der Fitnesszustand von Caroline war jeweils ok, wenn sie regelmässig gefüttert wurde (kein einfacher Job für werdende Väter). Unser Fokus verschob sich in dieser Zeit mehr und mehr in Richtung Familie, so dass es uns teilweise schwer viel die Schönheiten der Australischen Natur aufzunehmen.

Die lieben Tiere/ Der Südwesten

2007-05-14 16:43:00

von Christoph

Ab Anglesea sahen wir Ameisen, Ameisen und nochmals Ameisen und alle direkt in unserem 'Peli-der-Kahn'. Die chemischen Hilfsmittel zu deren Bekämpfung schienen uns nicht nur die Untermieter, sondern auch die legalen Bewohner des Autos zu bedrohen und so warteten wir geduldig und spürten nach Sherlock-Holmes-art alle Nester auf. Diese lösten wir dann mit dem konventionellen Besen einfach auf. Nachdem wir in Adelaide dann endlich die letzten vereinzelten Störenfriede durch hartnäckiges wegbürsten losgeworden sind, ging unsere nächste Tour nach Kangaroo-Island. Dies wurde uns von mehreren Reisenden empfohlen. Die Insel besteht aus wunderschönen Sandstränden, bemerkenswerten Steinformationen, saugutem (!!!) Honig und einer interessanten Vielfalt an Tieren. Unter anderem trafen wir auf Goanas, Echidnas, Koalas, Känguruhs, Wallabies, Pelikane und Seelöwen. Besonders eindrücklich war unser Aufenthalt auf dem Western-Campingplatz. Wir wohnten unter koalabesetzten (mit Jungen) Eukalyptusbäumen, mussten aufpassen, dass das zahme Hauskänguruh namens 'Beany' unser Auto nicht mit einem Karotten-Selbsbedienungsladen verwechselte und die vorhandenen 'wilden' Wallabies uns die Tomaten nicht aus den Fingern wegassen. 'Beany' ist ein kaffeebraunes, rund 1.2m grosses Weibchen, auf das wir durch den Satz 'Out of my kitchen!!' aufmerksam wurden. Ja sie ist sehr selbständig in ihrer Nahrungsbeschaffung ;-) und hoppelt in jedes offene Zelt.

Goana auf roter ErdeEchidnaKoala mit JungemBeany mit ChristophBeany mit KarotteBeany mit Caroline

Beim Abendspaziergang trafen wir dann noch auf einen Truthahn besetzten Baum, als wir uns vorsichtig durch Wallabies und Kängeruhs zu den schwarzen Schwänen durchschlugen. Es war eine wunderbare Vollmondnacht.
Wallabie mit TomateWallabies bei VollmondWir bei den Remarkables ROcks

Als nächstes grosses Abenteuer hatten wir uns die Überquerung der Nullarbor-Ebene (lateinisch für kein Baum) vorgenommen. Mit frischem Wasser und Proviant im Gepäck, ein wenig Musik und viel guter Laune machten wir uns auf den langen Weg. Die Angaben des 'lonely planets' sprachen von einer sehr einsamen, eintönigen 2000km langen Strecke von Adelaide nach Norseman. Wir fuhren am Tag gute 10h und etwa 1000km, waren überrascht über die doch abwechslungsreiche Landschaft (mit Bäumen) und fühlten uns überhaupt nicht zweisam, da alle 100 km ein Roadhouse wartete und etwa alle 10 Minuten ein Fahrzeug unseren Weg kreuzte. Wir übernachteten in Nullarbor. Einsam sollte es auch hier sein, wurde unsere Nachtruhe doch durch zwei Mäuse gestört. Sie machten sich genüsslich über unser Proviant her. Selbst eine stündige Nacht und Nebel Ausräumaktion konnte sie nicht aus unserem Auto vertreiben! Einer Maus schien es in unserem Auto so gut zu gefallen, dass sie noch gut eine Woche mitreiste, trotz unseres neuen Ordnungsprinzips- konsequentes wegsperren aller Esswaren.
Sonnenaufgang &uumlber; NullarborMäusefutterNullarbor Ebene

A propos Nahrungsmittel: In dieser Wüstengegend erfuhren wir, dass in jedem Staat unterschiedliche Quarantänbebestimmungen herrschen. Bei der Überquerung der Grenze nach West Australien müssen Früchte, Gemüse und Käse in den Abfalleimer - praktisch all unser vitaminreicher Reiseproviant. Also vermachten wir unsere Frischprodukte einem Pärchen, das in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Bei der Quarantänestation erfuhren wir, dass wir die gerüsteten Apfelschnitzli (helfen enorm beim langen Fahren) hätten mitnehmen können, doch unser Honig (erjagt auf etwa 10km Dirtroad auf Känguruh-Island) eben nicht; schwups und er war weg (snief).

Nach dem zweiten Mammuttag von 1000km waren wir so groggy, dass wir nur noch einen kleinen Hüpfer nach Esperance schafften. Wir erholten uns 3 Tage am wunderschönen Strand von einer gewissen Autofahrantipathie. Ab hier wurde Australien wieder grüner, die Wasserknapheit machte zuvor vorallendingen Caroline Probleme. Jede Pflanze jedes Tier kämpft um sein Überleben, man/frau spührt jeden Moment, ohne Wasser geht gar nichts. Der Ausblick, dass wir in Perth eine ganze Woche Ferien von den Reiseferien machen wollten war natürlich auch motivierend wieder ins Auto zu steigen.
langes AutofahrenSchattenkunstErholen in Esperance

Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Riesen des Südens (Kari-Bäume), unter anderem mit einem Treetop-Walk im Blätterdach dieser Riesen 40m über dem Boden. Und auch die für ihren Wein bekannte Umgebung um Margeret River, wobei wir uns mehr von den Käse- und Schokolade-Spezialitäten beindrucken und verwöhnen liessen.
Tree Top WalkWir zwei auf dem BaumEine alter Feuerausguck

Welcome OZ

2007-03-10 02:45:20

von Christoph

Nach 3.5h Stunden Flug kam DER Kulturschock!! Aus dem ruhigen beschaulichen Örtchen namens Christchurch mit Temperaturen um die 20 Grad ab in die Grossstadtmetropole Melbourne. Hier leben 4 Mio Einwohner genausoviel wie in ganz Neuseeland und wir hatten Temperaturen bis 40 Grad, sonnig und trockenes Wetter. Im unserem Backpacker Hostel wimmelte es wie im Bienenstock. Um eine Tasse beim (inkl.) Morgenessen zu ergattern musste man sich auf Nahkampf einstellen. Abgesehen von der Hektik gefiel uns Melbourne gut, insbesondere die tolle Aussicht vom höchsten Gebäude dieses Kontinents und oder das lässige bummeln entlang der 'Yarra river' passage (Aber Vorsicht kann heiss werden :)).

Melbourne von obenMelbourne bei NachtKunst um 21h00

Schon am dritten Tag fingen wir mit der Suche nach einem neuen fahrbaren Unersatz an. Wir schauten uns verschiedene Campervans an. Von 'alt' bis 'schiiiiter' und entschlossen uns für einen Toyota Tarago 1988 mit Servolenkung und Aircondition und zahlreichen Garantien. Der Einbau des Bettes ging über zwei Stufen, da unsere Ideen nicht beim ersten Mal umgesetzt wurden. Nach dem Vorbild des in Neuseeland berühmten 'Spaceships' wollten wir uns ein kleines feines Heim auf vier Rädern basteln. Nachdem wir zwei Tage praktisch jeden Handgriff überwacht hatten waren wir mit dem Resultat zufrieden. Es folgte der grosse Einkaufsbummel. Wir durchstöberten zahlreiche Einkaufszentren und es dauerte 4 Tage bis wir uns mit allem nötigen eingedeckt hatten (Kühltruhe, Stühle, Kochgeschirr, Bettzeug, Elektrisches, Wasserkannister, Stauraumbox, Vorzelt, Werkzeug, etc etc) Doch der Riesenaufwand hat sich gelohnt, wir sind wieder 'ON THE ROAD'!!
Der AusbauKochen ums AutoAuto mit Zelt

Erstes Ziel Great Ocean Road, eine atemberaubende Strecke steiler Küsten und Felsformationen, die sich nach kurzer Überzeugungsarbeit doch noch aus der Umnebelung schälten. Doch leider hatte unser Auto auch Mühe mit dieser Feuchtigkeit, so dass wir noch immer nach einem schwachen Kontakt fahnden. Weiter fuhren über den Mount Eccels National Park, wo wir unsere ersten Koala sahen, zu den Grampians in denen wir das erste Känguruh aufspührten, die ersten Kakadus (sie sind wunderschön machen jedoch einen unseglichen Krach) und einen komischen Igel mit langer Schnauze sahen. Alles live und ohne Netz und doppeltem Boden natürlich :-). Auch konnten wir die karge, charakterstarke Umgebung Australiens bewundern; wie zB die nach einem Waldbrand im Januar 2006 wieder auferstehende Flora (zB der faszinierende 'Känguruhschwanz')
Twelve ApostelsLondon BridgeMt Eccles ParkDer ist ECHT !Eine dieser Widerstandsfähigen Kängeroo-Tails

Nach einer 400km Überfahrt sind wir nun in Adelaide gelandet und vermelden die ersten fast reibungslos absolvierten 1000km unseres neuen Fahrzeugs.